Der 1. Teil der rheinischen Trilogie

Hier wird der Rheinländer beim Wort genommen, frei nach Ludwig Feuerbach: Der Mensch ist, was er spricht. Die scheinbare Schritt-für-Schritt- Demontage des Rheinländers wird zu einer Liebeserklärung, denn: “Das Rheinland ist die einzige mediterrane Gegend Deutschlands”. Das teuerste Wort, das für dieses Programm aufgewendet wurde, war das Wort “epochal”. Ob es ‚epochal‘ ist, wenn einer wie ich die rheinische Sprache und damit den rheinischen Menschen beschreibt, weiß ich nicht, ich weiß nur, daß ich der erste war, der sich als kabarettistischer Ethnograph dieser exotisch-mediterranen Spezies angenommen hat. Es war aber auch höchste Zeit, daß da mal einer kommt, um den Rheinländer gebührend ins Rampenlicht zu stellen.

Der Mensch ist, was er spricht

Wo war denn einer, der endlich mal klarstellt, welche philosophischen Tiefen das rheinische Begrüßungsritual enthält (Sie wissen schon: “Wie isset?” “Jot!” “Die Frau?” “Jot!” “Die Pänz?” “Jot!” “Beruf?” “Jot!” “Et Auto?” “Lööf!” … “Und sons?!!!!” “Och jot!”), welche genialen Möglichkeiten die Gegenfrage beinhaltet (“Wo sind denn bei Eurem Dom die Türme?” “Wie: Türme?!”) oder wie überlegen der Rheinländer mit unserm Herrjott‘ umgeht? Wo war denn einer, der endlich mal definitiv klarstellt, daß der Rheinländer der “einzigste mediterrane Mensch deutscher Zunge” ist, von dessen wundervoll-leichtfüßigem Lebensgefühl sich alle anderen Deutschen eine Riesenscheibe ‚von‘ abschneiden können? Hier war er: in Gestalt eines Südtiroler Zugereisten und in Gestalt dieses Programms “Himmel un ääd”, das inzwischen einen Klassiker darstellt. Mit dieser CD haben Sie den Einstieg ins Rheinland in Händen, DIE Lebenshilfe schlechthin, falls es Sie jemals ins Rheinische verschlagen sollte (was ich Ihnen nur wünschen kann!). Was seit 1990 Millionen und Abermillionen Rheinländern (und da wird sicher der ein oder andere Auswärtige mit dabei sein) die Lachtränen in die Augen treibt, wird auch Sie nicht unberührt lassen, weil das rheinische Lebensgefühl, so wie es hier beschrieben ist, hochinfektiös ist. Außerdem zeigt diese Live-Aufnahme, wie sehr der Rheinländer über sich selber lachen kann. Ich freue mich sehr darüber, daß tacheles!/Roof Music diesen Klassiker (und in der Folge die weiteren Teile meiner rheinischen Trilogie) neu auflegt, auch wenn die in Bochum sitzen, ewwer: wat willse maache!” Viel Vergnügen beim Hören wünscht Ihnen
Ihr Konrad Beikircher

Produktinformation

  • Erscheinung: 07. Oktober 2016
  • Doppel-CD
  • Label: Roof Records (rough trade)